Jährlich veröffentlicht die Inititative Nachrichtenaufklärung e. V. eine Top Ten der vergessenen Nachrichten. Am 8. Februar hat die Jury zusammen mit der Nachrichtenredaktion des Deutschlandfunks die aus ihrer Sicht unterrepräsentierten Themen 2017 vorgestellt. Vergessene Nachrichten im Sinne der Inititative sind „Sachverhalte, die für die deutsche Öffentlichkeit relevant sind, über die aber bislang in Presse, Funk, Fernsehen und Internet kaum Debatten geführt werden“.
Hier die von der Jury genannten vergessenen Themen des Jahres 2017:
- Bundesrichterwahl illegal?
- Die meisten Auslandseinsätze der Bundeswehr sind unbekannt
- Costa Rica und andere Länder ohne Militär
- Kann Hunger durch weniger Nahrungsmittelverschwendung verringert werden?
- Deregulierung von Au-Pair Agenturen in Deutschland durch EU-Recht
- Die Rolle des Westens im Jemen-Konflikt
- Unzuverlässiges Gütesiegel führt zu Gewalt bei der Pferdeausbildung
- Medikamentöse Ruhigstellung in Altenheimen
- Fehlender Schutz von Kulturgütern bei atomarem GAU
- Scheinselbstständigkeit unter freien Mitarbeitern
Warum diese Themen in den Medien stiefmütterlich behandelt werden, hat unterschiedliche Gründe: Aufwändige Recherche, hoher Erklärungsbedarf, ein mutmaßlich geringes Interesse der Leserschaft dürften die meisten „blinden Flecken“ erklären. Zumindest das Thema Scheinselbständigkeit unter freien Mitarbeitern dürfte aber auch im Eigeninteresse der für die Publikumsmedien Verantwortlichen unter den Tisch gefallen sein: Vom unscheinbaren lokalen Anzeigenblatt bis zu den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten beschäftigen Medien freie Mitarbeiter, oft zu umstrittenen Konditionen.