Wege aus dem Kugelhagel: Onlinekarten in akuten Anschlags- und Katastrophen-Situationen

Wege aus dem Kugelhagel: Onlinekarten in akuten Anschlags- und Katastrophen-Situationen

Sie sind die ultimative Herausforderung für jede Redaktion, die in Echtzeit berichtet: Flut- oder Feuerkatastrophen, Terroranschläge wie die von Paris und Nizza, oder ein Amoklauf wie der von München. Echte und vermeintliche Augenzeugen melden sich in den sozialen Medien zu Wort, Ummengen von Fotos und Videos tauchen auf, darunter mischen sich Spekulationen und Schuldzuweisungen, politische Forderungen – und immer auch Hinweise auf weitere Schreckensereignisse. Während des Ereignisses bleibt nur ein Minimum an Zeit, diese Informationen zu veri- oder falsifizieren. Was den Redakteuren bleibt, ist der Konjunktiv, verbunden mit einem klaren Hinweis auf die unklare Quellenlage.

In Situationen, in denen sich Bedrohungen geografisch zuordnen lassen, können Redaktionen mit verlässlichen, zeitnah aktualisierten Onlinekarten aber auch Leben retten:

Auch auf der Karte kann der Redakteur zwischen gesicherten und ungesicherten Informationen unterscheiden – durch die Wahl der entsprechenden Ortsmarke. Während des Amoklaufs in München wurden Schießereien vom Stachus, vom Tollwood-Festival und aus der Nähe des Redaktionsgebäudes der Abendzeitung gemeldet. An keinem dieser Orte waren tatsächlich Schüsse gefallen – aber kein Redakteur hatte die Möglichkeit, die Information minutenschnell zu prüfen.

Nicht auf die potentielle Gefahr hinzuweisen, hätte sich verboten. Aber eine Falschmeldung als Tatsache zu kolportieren, wäre ebenfalls keine Option gewesen (es sei denn, die Publikation richtet sich an ein spezielles Publikum, dem überprüfte Fakten egal sind). Auch wenn Redakteure der alten Schule es hassen: Das Fragezeichen war ein der Situation angemessenes Symbol.

Online-Publikationen, deren Redaktionssystem keine eigene Karten-Anwendung bietet, können in entsprechenden Situationen zum Beispiel auf mymaps.google.com eine entsprechende Onlinekarte anlegen. Für die Ortsmarkierungen bietet Google eine große Zahl von Symbolen, eine Symbolgruppe ist zweckmäßig „Krisenhilfe“ benannt. Die Markierungen lassen sich um Texte, Fotos und Videos ergänzen.

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