Google-KI Gemma: Googles neue Fehlerkultur kommt ohne Rückgrat aus

Google hat es wieder geschafft, Schlagzeilen zu produzieren – diesmal weniger wegen Innovationen, sondern wegen Unterwürfigkeit. Nachdem Senatorin Marsha Blackburn sich über angeblich diffamierende Aussagen der Google-KI „Gemma“ empörte, zog der Konzern sein Modell kurzerhand aus dem KI-Studio zurück. Ohne Prozess, ohne Verteidigung, dafür mit sofortigem Vollzug. Willkommen im Zeitalter der digitalen Selbstzensur mit vorauseilendem Gehorsam.

Die von Google entwickelte KI Gemma hatte – zugegeben – Unsinn erzählt. Die KI fabulierte über Skandale, die nie existierten. Aber anstatt transparent an der Fehlerquelle zu arbeiten oder wenigstens öffentlich über die Grenzen solcher Modelle zu diskutieren, zieht Google einfach den Stecker. Die Reaktion erinnert mehr an einen nervösen Schuljungen, der beim Abschreiben erwischt wurde, als an eines der mächtigsten Technologieunternehmen der Welt.

Hat Google die KI Gemma aus Angst vor dem Präsidenten entfernt?

Interessant ist, wie schnell der Konzern einknickt, sobald politische Empörung ins Spiel kommt. Dass „Halluzinationen“ bei großen Sprachmodellen ein bekanntes Problem sind, ist schließlich keine neue Erkenntnis. Doch wenn eine Senatorin das Wort „Verleumdung“ in den Mund nimmt, verwandelt sich Googles Selbstverständnis von einem forschenden Innovator zu einem PR-Sicherheitsbeamten. Man könnte fast meinen, das Unternehmen habe Angst, vom nächsten Executive Order des Präsidenten zum Thema „woke AI“ getroffen zu werden. Wie ironisch, dass gerade der Versuch, politischen Druck zu vermeiden, Googles politische Abhängigkeit nur noch deutlicher macht.

Statt Verantwortung zu übernehmen und offen zu erklären, wie solcherlei Fehler entstehen – oder vielleicht einfach dem eigenen Produkt zu vertrauen – verkündet man lieber, dass die Google-KI Gemma „nie für Verbraucher gedacht“ gewesen sei. Klar, das ist die einfachste Fluchtlinie: Wenn der Kunde das Produkt falsch nutzt, hat natürlich das Produkt Schuld. Ganz nach dem Motto: „Wir haben das Ding gebaut, aber bitte benutzt es nicht.“

Googles Kommunikationsstrategie wirkt mittlerweile wie ein KI-generiertes Lehrbuchbeispiel für Konzernvorsicht: Keine Haltung, keine Kante, aber viel Angst, irgendwem auf die Füße zu treten. Und mit jedem Kotau vor empörten Politikern verliert das Unternehmen weiter das, was es einst groß machte – den Mut, technologische Verantwortung auch gegenüber der Öffentlichkeit zu tragen.

Vielleicht sollte Google seiner nächsten KI beibringen, wie man Rückgrat generiert. Das wäre mal eine echte Innovation.

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