Forensik: KI rekonstruiert Gesichter aus der DNA

Blutspuren am Tatort, Hautreste eines Täters unter den Fingernägeln eines Opfers, im Wald verscharrte Überreste – per DNA-Probe ließ sich die Identität von Opfern oder Tätern bislang nur bestimmen, wenn die Forensiker eine Vergleichsprobe der in Frage kommenden Personen hatten. Mit einer noch in der Entwicklung befindlichen KI-Lösung könnte künftig ein Foto der Person genügen.
Chinesische Forscher haben mit „Difface“ eine KI-Software entwickelt, die aus DNA-Proben das 3D-Gesicht einer Person rekonstruieren kann. Grundlage sind genetische Variationen (SNPs), die mit 3D-Scans von knapp 10.000 Probanden verknüpft wurden. Das System analysiert Zusammenhänge zwischen Genom und Gesichtsstruktur und erzeugt daraus eine Punktwolke, die das Gesicht abbildet. Die durchschnittliche Abweichung zum echten Gesicht beträgt nur 3,5 Millimeter, mit zusätzlichen Parametern wie Alter oder Geschlecht sinkt sie auf 2,9 Millimeter.

Die Software kann sogar Altersstufen vorhersagen, allerdings sind nicht alle Gesichtsbereiche gleich exakt rekonstruierbar. Difface funktioniert bislang nur zuverlässig bei Han-Chinesen. Haupteinsatzgebiet sehen die Entwickler in der Forensik: Ermittler könnten Gesichter von Verdächtigen oder Opfern anhand von DNA-Spuren nachbilden. Auch Historiker und Mediziner könnten profitieren. Die Forscher warnen jedoch vor erheblichen Auswirkungen auf die Privatsphäre und fordern eine breite gesellschaftliche Debatte.

Hol dir den ChatGPT-Leitfaden mit Sofort-Erfolg
– und verpasse keine Neuigkeiten mehr!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.