Studie: KI-Sprachmodelle entwickeln kein Eigenleben Dirk Bongardt, 15. August 202415. August 2024 Wovor hast du mehr Angst? Vor Ebola, oder vor einem Herzinfarkt? Vor einem Tiger, oder einer Tigermücke? Nun, wenn du in einem westlichen Land lebst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du irgendwann an einem Herzinfarkt stirbst, unendlich viel höher, als das Risiko, an Ebola zu erkranken. Ebenso wie die Gefahr, dass dir eine Tigermücke eine fiese Infektion verpasst, um ein vielfaches höher ist, als das Risiko, von einem Tiger angefallen zu werden. Und trotzdem fürchten die meisten von uns den Tiger und die Ebola-Krankheit, während wir Herzinfarktrisiken und Mückenstiche mit einem Schulterzucken abtun. Dass wir Gefahren fast nie angemessen gewichten, zeigt sich auch bei der Diskussion um künstliche Intelligenz. Dass Maschinen ein Bewusstsein entwickeln, ist für viele der KI-Alptraum schlechthin. Lehrt uns nicht die Terminator-Reihe, dass sich die Maschinen dann früher oder später gegen ihre Herren (und Herrinnen) erheben und die Menschheit auslöschen werden? Wie immer haben wir Angst vor dem unwahrscheinlichsten Szenario und tun die wesentlich wahrscheinlicheren Szenarien mit einem Schulterzucken ab. Dass KI (übrigens ebenso wie die Blockchain) ein ungeheurer Energiefresser ist, spielt in der öffentlichen Diskussion praktisch keine Rolle. Dass KI geeignet ist, Bilder, Videos und/oder Stimmen so perfekt zu fälschen, dass wir bald unseren Augen und Ohren nicht mehr trauen können und bösartige Akteure damit ganze Gesellschaftsordnungen untergraben können (und schon dabei sind), wird allenfalls ab und zu erwähnt. Etwas häufiger wird vielleicht noch beklagt, dass KI ganzen Berufsständen die Grundlage entziehen könnte. Aber auch das scheint den meisten (vor allem denen, die beruflich weniger betroffen sind) eher egal zu sein.Du kannst vielleicht nicht einmal etwas dagegen tun, dass du mehr Angst vor Ebola als vor einem Herzinfarkt hast. Emotionen lassen sich nur schwer kontrollieren. Aber es schadet gewiss nicht, dir ab und zu bewusst zu machen, wo die tatsächlichen Gefahren lauern. Bleib gesund! Zum Hintergrund: Eine aktuelle Studie der TU Darmstadt und der University of Bath entkräftet Befürchtungen über die Verselbstständigung von KI-Systemen. Trotz rasanter Entwicklungen im KI-Bereich seit ChatGPT können große Sprachmodelle kein Eigenleben entwickeln. Die Forschung zeigt, dass diese Systeme nicht zu selbstständigem, komplexem Denken fähig sind. Diese Erkenntnis widerlegt Warnungen von Kritikern, die eine potenzielle Autonomie von KI befürchteten. Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse zur Einschätzung der tatsächlichen Fähigkeiten und Grenzen aktueller KI-Technologien (Quelle: BasicThinking). Weitersagen!teilen teilen teilen teilen merken teilen E-Mail Bitte dieses Feld leer lassen Hol dir den ChatGPT-Leitfaden mit Sofort-Erfolg – und verpasse keine Neuigkeiten mehr! Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung. E-Mail-Adresse * Prüfe deinen Posteingang oder Spam-Ordner, um dein Abonnement zu bestätigen. Das könnte Sie auch interessieren:Angst essen Internet auf: Die DSGVO zeigt (Neben-) Wirkung"Click Here to Kill Everybody": Bruce Schneier warnt…Die Kunst der Statistik: Wie Daten unser tägliches…7 Gründe, warum die Zeit bis zur Deadline immer viel…Digitale Depression: Auswirkungen der neuen Medien… Nachrichten