Die Zeit der Tatsachen ist vorbei! ‚postfaktisch‘ ist Wort des Jahres 2016 Dirk Bongardt, 9. Dezember 201613. Dezember 2016 Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat den Begriff postfaktisch zum Wort des Jahres 2016 gekürt. In der Begründung heißt es, das Kunstwort verweise darauf, dass es in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen heute zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten geht. Immer größere Bevölkerungsschichten seien in ihrem Widerwillen gegen „die da oben“ bereit, Tatsachen zu ignorieren und sogar offensichtliche Lügen bereitwillig zu akzeptieren. Erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Jahreswörterwahl schaffte es 2016 ein Adjektiv auf Platz 1: Als die GfdS 1971 erstmals die Wörter des Jahres kürte, belegte aufmüpfig den ersten Platz. Die GfdS wählt alljährlich zehn Wörter und Wendungen aus, „die den öffentlichen Diskurs des Jahres wesentlich geprägt und das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben sprachlich in besonderer Weise begleitet haben.“ Das dokumentieren auch die Wörter, die in diesem Jahr auf den weiteren Plätzen gelandet sind: Brexit Silvesternacht Schmähkritik Trump-Effekt Social Bots schlechtes Blut Gruselclown Burkiniverbot und Oh, wie schön ist Panama Wie sehr auch Einzelpersonen den öffentlichen Diskurs bestimmen können, zeigen insbesondere die Wörter Schmähkritik (Jan Böhmermann, der mit seinem Schmähgedicht auf das türkische Staatsoberhaupt die Grenzen der Satire auslotete), Trump-Effekt (Donald Trump, dessen Wahl zum US-Präsidenten Wegbereiter für andere Mehrheitsentscheidungen werden könnte) und schlechtes Blut (Recep Tayyip Erdoğan, der damit türkischstämmige Abgeordnete des deutschen Bundestags brandmarken wollte, die für die Armenien-Resolution gestimmt hatten). Weitersagen!teilen teilen teilen teilen merken teilen E-Mail Bitte dieses Feld leer lassen Hol dir den ChatGPT-Leitfaden mit Sofort-Erfolg – und verpasse keine Neuigkeiten mehr! Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung. Prüfe deinen Posteingang oder Spam-Ordner, um dein Abonnement zu bestätigen. Das könnte Sie auch interessieren:"Fake News" ist Anglizismus des Jahres 20167 Gründe, warum die Zeit bis zur Deadline immer viel…"Volksverräter" ist Unwort des Jahres 2016Die Welt in Draufsicht: So unterschiedlich nutzen…Zu viele Enten: Wikipedia stuft Daily Mail nicht… Nachrichten journalismussprachezeitgeschehen