US-Urteil: Google missbraucht Marktmacht Dirk Bongardt, 6. August 202410. September 2024 Für Google wird der Gegenwind schärfer. Der Suchmaschinen-Monopolist missbrauche seine Marktmacht zum Schaden des Wettbewerbs, hat ein US-Gericht entschieden. Es ist zwar theoretisch denkbar, dass das Urteil in der nächsten Instanz abgemildert wird, aber ich bin sicher, seine Folgen werden in der ganzen Branche spürbar sein. Zwanzig Milliarden US-Dollar gibt Google bislang jährlich aus, damit seine Suchmaschine in den gängigsten Browsern und auf wichtigen Plattformen voreingestellt ist. Von dem Geldsegen profitieren Apple, Samsung, und unter anderem auch die Mozilla Foundation, die damit den Firefox-Browser weiterentwickelt. Was passiert, wenn Google diese Zahlungen einstellt? Nun, bei Firefox, Safari & Co. müssten die Anwender zunächst vielleicht künftig selbst entscheiden, welchem Suchdienst sie ihre Gunst schenken. Aus purer Gewohnheit dürften sich zwar viele von sich aus für Google entscheiden, aber sicher nicht mehr so viele, wie bisher aus purer Gewohnheit die Voreinstellungen unverändert übernommen haben. Googles Anteil am Such-Markt würde unweigerlich fallen. Damit würde auch die Attraktivität sinken, in Googles Suchnetzwerk Werbung zu schalten. Andere Werbenetzwerke könnten davon profitieren. Andererseits würden die 20 Milliarden US-Dollar in den Budgets der Tech-Unternehmen fehlen. Für Samsung und Apple schmerzhaft, aber keine Katastrophe, aber die Mozilla Foundation müsste finanziell komplett neu denken. Ohne Googles Geld bliebe für die Fortentwicklung des Firefox kaum noch Kapital. Der könnte damit hinter andere Browser zurückfallen – zum Beispiel hinter Opera. Die Konsequenz aus dem Urteil in den USA werden also wohl weltweit zu spüren sein. Allerdings wird das ein allmählicher Prozess sein, weil die Nutzung von Google für viele zu einer eingeschliffenen Gewohnheit geworden ist. Und kaum etwas ist so mächtig, wie eine eingeschliffene Gewohnheit. Nichtsdestoweniger: Für Google wird der Gegenwind schärfer. Zum Hintergrund: Ein US-Gericht hat Google als Monopolist verurteilt und dem Unternehmen illegale Geschäftspraktiken vorgeworfen. Der Prozess, angestrengt vom US-Justizministerium, endete mit der Feststellung, dass Google seine Marktmacht missbraucht hat, um seine dominante Stellung im Suchmaschinenmarkt zu sichern. Mit einem Marktanteil von 95 Prozent und jährlichen Zahlungen von über 20 Milliarden Dollar an Apple und andere, um als Standardsuchmaschine zu bleiben, verhindert Google laut Gericht den Wettbewerb. Google plant, das Urteil anzufechten (Quelle: GoogleWatchBlog). Weitersagen!teilen teilen teilen teilen merken teilen E-Mail Bitte dieses Feld leer lassen Hol dir den ChatGPT-Leitfaden mit Sofort-Erfolg – und verpasse keine Neuigkeiten mehr! Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung. E-Mail-Adresse * Prüfe deinen Posteingang oder Spam-Ordner, um dein Abonnement zu bestätigen. Das könnte Sie auch interessieren:Die Videoreihe zum Buch "Journalistische Genres"KI in der Vertrauenskrise, Biden verbietet…Alternative Welten: Unterwegs im Paralleluniversum Fediverse7 Gründe, warum die Zeit bis zur Deadline immer viel…Diese Videoreihe ist ein Muss für jeden, der für die… Nachrichten